VDP Mosel und die 3 Qualitätsstufen
Verband Deutscher Prädikatsweingüter (
VDP) ist ein Verein, der sich die Förderung und Schutz des Deutschen Qualitätsweins als Ziel gesetzt hat. Der Verband wurde vor mehr als 100 Jahren gegründet und hat Spitzenweingüter vereinigt, welche ihre Weine Jahr für Jahr versteigert haben. Der VDP strebt nach der Qualität dieser Zeiten und schreibt für seine Mitglieder Regelungen vor, welche die gebietstypischen Charaktermerkmale beinhalten. Tradition der Versteigerung lebt auch heute noch weiter und jedes Jahr werden erfolgreiche Versteigerungen in den unterschiedlichen Weinbaugebieten organisiert.
VDP Mosel
Das Qualifikationssystem des VDPs richtet sich nach den Gebietseinheiten, in denen die Weine erzeugt werden. So werden vier unterschiedliche Qualitätsstufen unterschieden. I
m Weinbaugebiet Mosel wurde die Bezeichnung „Erste Lage” vor einigen Jahren abgeschafft und so werden an der Mosel nur drei Qualitätsstufen unterschieden:
Gutsweine, Ortsweine und Große Lage
Gutsweine
Gutsweine geben ein schönes Bild von dem ganzen Weingut. Hier dürfen die
Winzer das Traubenmaterial von allen eigenen Weinbergen miteinander verschneiden. Die Trauben müssen aber aus dem Weinbaugebiet Mosel stammen und mit Hand gelesen werden. Obwohl diese Qualitätsstufe meistens die Einstiegsweine der Weingüter enthält, wird hier auch mit der größten Sorgfalt gearbeitet. Außerdem produzieren die Winzer gerne Gutsweine, weil diese Qualitätsstufe den meisten Platz für Kreativität zulässt.
Ortsweine
Die Ortsweine sind gebietsspezifischer als die Gutsweine. In der Regel sind die Weingärten der Mosel keine Monopollagen, das heißt, dass die einzelnen Weinbauflächen auf mehrere Parzellen aufgeteilt sind und diese Parzellen von unterschiedlichen Weingütern bewirtschaftet werden. Dementsprechend sind Weingüter in mehreren Weinbauorten tätig. Und wie kommt es dann zu dem Begriff der Ortsweine? Bei den mit „Ortswein” gekennzeichneten Weinen darf ausschließlich Traubenmaterial verschnitten werden, welches aus einer Ortschaft stammt. Dadurch werden die Ortsweine Geschmacksträger und tolle Repräsentanten der einzelnen Weinbauorte.
Große Lage
Als „Große Lage“ werden Weinberge, welche eine besondere Komplexität und Geschmacksstruktur ihren Weinen geben, bezeichnet. Die Bezeichnung wird vom VDP nach einer gründlichen Untersuchung des Bodens und der Weine, den einzelnen Lagen zugeordnet. Weine, die aus „Großen Lagen“ trocken ausgebaut werden, sind die „
Großen Gewächse“. Größe Gewächse von der Mosel spielen in der Königskategorie der Weine und sind auf allen renommierten Weinkarten der Welt vertreten. Diese Weine werden für die Zukunft gekeltert. In jungem Alter sind sie öfters noch zu säurebetont und wenig strukturiert. Wenn man aber nach dem Motto: “Gute Sachen brauchen Zeit”, die Flaschen einige Jahre liegen lässt, wird man mit einem Spitzenwein belohnt. In der Flasche bilden die am Anfang so unterschiedlichen Aromen, eine perfekte Harmonie. Abhängig davon, wie viel Zeit die Flaschen zum Reifen bekommen, präsentieren Sie sich unterschiedlich in ihrem Geschmack. Das Babyalter dauert bei Großen Gewächsen bis zu drei Jahren an. Danach kommen sie in ihre jungen Jahre. Ein fünf Jahre alte
Großes Gewächs von der Mosel spielt noch viel mit Säure und die Komplexität versteckt sich gerne hinter den lebendigen, leichten Fruchtnoten. Wenn man aber die Augen – oder besser gesagt den Gaumen – offen hält, erkennt man die für die Mosel so typische Mineralität, welche erst nach 7 bis 10 Jahren der Lagerung im Vordergrund steht.